Viele Kunden, sowohl aus dem E-Commerce als auch dem Werbemittel-Handel suchen Hersteller über die Online-Plattform Alibaba. Das Problem ist, dass man meist nicht klar erkennen kann, ob die dort gelisteten Anbieter wirklich Hersteller oder „nur“ Händler der angebotenen Produkte sind.
Vermeintliche Abzeichen (engl.: badges) wie „seit 10 Jahren“, „trusted“ oder „verfied“ helfen nicht unbedingt bei der Lösung des Problems, wenn man weiß, dass man viele dieser Abzeichen „kaufen“ kann. Dabei sollte es einem auch bewusst sein, dass Alibaba kein Marktplatz ist: Alibaba wurde mit dem Gedanken konzipiert eine Messe abzubilden. Es sollte ein Abbild der Canton-Messe geschaffen werden. Die Messe-Aussteller werden auf einer Website abgebildet und preisen Ihr Angebot an. Wie auf einer Messe, mal etwas besser, mal etwas schlechter.
Wichtig für Sie als Importeur ist: Wie erkennen Sie auf Alibaba wer Hersteller und wer Händler ist ?
Und das möglichst schnell und zuverlässig.
1. Überprüfen Sie die Website des Anbieters darauf, ob er verschiedene Produktkategorien anbietet, bspw. Mützen aus Stroh und Baumwolle. Wenn ja, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um ein Handels-unternehmen handelt, denn Hersteller konzentrieren sich fast immer nur auf eine Produktgruppe bzw. ein Ausgangsmaterial. Stellen Sie ihm dann einige detaillierte Fragen zu dem Produkt (Herstellungsprozess, Verpackung, Produktionszeit, Preisgestaltung, Mindestmengen) und prüfen Sie, ob er ein tieferes Wissen über dieses Produkt hat. Manchmal handeln Handelsunternehmen mit so vielen Produkten, dass sie kein fundiertes Wissen über die Produkte haben, die sie vertreiben. Ein kompetenter Lieferant hingegen wird versuchen, Sie gründlich über die Produkte zu informieren.
2. Googeln Sie den Firmennamen. Sehen Sie nach, ob es eine eigene Website außerhalb von der Unterseite auf Alibaba gibt. Finden Sie heraus, auf welchen anderen Plattformen der Hersteller vertreten ist (GlobalSources, etc.) und suchen Sie nach dem Firmennamen in der Kombination mit den Worten „Problem“, „Blacklist“ oder „Fraud“, um zu ermitteln, ob er auf einer sog. „schwarzen Liste“ steht.
3. Fordern Sie eine Kopie der Business-Lizenz des Herstellers an und übersetzen Sie die wesentlichen Angaben (wir bieten diesen Service hier auch an). Suchen Sie nach dem chinesischen Firmennamen auf seiner Website und überprüfen Sie deren Registrierung im „China Company Registry“ (das ist so etwas wie der Deutsche Unternehmensregister und informiert über die Namen der Eigentümer, das Gründungsdatum, den Geschäftszweck, evtl. negative Einträge, eingetragene Marken, Patente und vieles mehr.).
4. Überprüfen Sie die Adresse und prüfen Sie, ob der Hersteller sich in einem Industriegebiet befindet. Fragen Sie nach, ob der Lieferort (bspw. FOB Ningbo) auch der Ort der Warenabnahme und Qualitätskontrolle sein wird. Fragen Sie nach der konkreten Anschrift und sagen Sie dem Anbieter, dass Sie später eine Warenkontrolle durch eigene Mitarbeiter vornehmen werden. Falls die Anschrift woanders ist, als der Sitz des Anbieters, prüfen Sie auf Google – Maps, wie groß die Entfernung zwischen beiden Orten ist und ob es plausibel erscheint, dass der Anbieter die Produktion wirklich begleiten und prüfen kann.
5. Gleichen Sie den Firmennamen des Anbieters mit dem Inhaber der Bankverbindung ab (die Sie für Muster- oder Anzahlungsrechnungen erhalten). Beide sollten übereinstimmen. Ansonsten sollte man den Anbieter nach einer Erklärung fragen und ihn die abweichende Bankverbindung mittels schriftlicher Garantieerklärung bestätigen lassen.
6. Vergleichen Sie die Preise mit denen anderer Anbieter. Hersteller haben in der Regel einen Preis, der 10 % bis 30 % günstiger als ein Handelsunternehmen ist.
Es gibt noch viele weitere Tipps, aber mit diesen 6 Tipps entdecken Sie rasch und zuverlässig, wer Hersteller und wer Händler ist.
Wir hoffen, dass diese einfachen Tipps hilfreich sind. Falls Sie noch Fragen haben, schreiben Sie doch einfach einen Kommentar oder senden uns eine Anfrage.
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